Novemberpogrom 1938. Die NAcht, als die Synagogen brannten.

45 min, Ö 2023

Erstausstrahlung am 11. November 2023, ORF III

Eine Ko-Produktion von Trilight Entertainment und ORF III - Kultur und Information.

Copyright aller Filmstills: Trilight Entertainment- Alle Rechte vorbehalten!

Buch und Regie: Uli Jürgens

Kamera: Gerald Gottlieb

Ton: Nikolaus Suchentrunk

Schnitt: Thomas Rath

Mischung: Rudolf Gottsberger

Sprecherin: Susanne Rossouw

Produktion: Volkmar Geiblinger

 

Diese Fernseh-Dokumentation rekonstruiert den Ablauf der Geschehnisse in der Nacht von 9. auf 10. November 1938. Anhand historischer Berichte lassen sich die dramatischen Stunden detailgenau nachverfolgen. Doch was führte zu den anti-jüdischen Maßnahmen, dem Novemberpogrom? Das Attentat des polnischen Juden Herschel Grynszpan auf den Legationssekretär der Deutschen Botschaft in Paris Ernst von Rath am 7. November 1938 bot den willkommenen Anlass. Tatsächlich waren die Zerstörung des jüdischen Lebens und die Vertreibung dieser Bevölkerungsgruppe schon lange geplant.

 

In Wien wurden im Zuge des Novemberpogroms – von den Nationalsozialisten zynisch „Reichskristallnacht“ genannt – 42 Synagogen und Bethäuser in Brand gesteckt oder anderweitig zerstört und verwüstet. Jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert, Nachbarn wurden wortwörtlich über Nacht zu Feinden. Binnen kürzester Zeit wurden mehr als 6.500 Juden verhaftet, knapp unter 4.000 von ihnen wurden anschließend in das KZ Dachau überstellt. Auch in Niederösterreich kam es zu Zerstörungen, Plünderungen und Verhaftungen, wir erzählen Geschichten aus Wiener Neustadt, Krems und St. Pölten. Weiter im Westen, in Tirol, verlief die Pogromnacht äußerst gewalttätig, im Gegensatz dazu war die jüdische Gemeinde in Vorarlberg kaum noch existent - hier ist in jenen Tagen das Thema Flucht vorherrschend.

  

Von jenen Menschen, die damals alt genug waren, um die Zerstörungen als AugenzeugInnen zu beobachten, ist heute kaum noch jemand am Leben. Im ORF Archiv wurden jedoch in den 1980er Jahren zahlreiche Gespräche mit ZeitzeugInnen aufgenommen, die einen sehr persönlichen, oft kindlich-lebhaften, meist jedoch traurigen Blick auf die Ereignisse werfen. Arik Brauer, Jakov Lind und Clementine Zernik erzählen, wie sie die Nacht, als für die Juden der Krieg begann, erlebten. 

 

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